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Kürnbergwald im Wandel
Eine Bestandsaufnahme

Nicht alle Baumarten, die wir bislang aus dem Kürnbergwald kennen, werden in den kommenden Jahren und Jahrzehnten dort noch gedeihen können. Bestimmte Baumarten werden mittelfristig durch andere ersetzt werden müssen.

Wie wird der Wald umgebaut?

Basis für die Aufforstungstätigkeiten im Kürnbergwald ist der sogenannte Waldentwicklungsplan, der alle zehn Jahre angepasst wird. Bei dessen Entwicklung wird die Nutz-, Schutz-, Wohlfahrtsund Erholungsfunktion des Waldes berücksichtigt. In Linz-Land ist der Waldumbau hin zu einem klimafitten Wald seit rund 20 Jahren am Laufen, erfahren wir von Bezirksforstinspektor DI Gottfried Diwold.

Die Aufforstung geschieht durch natürliche und künstliche Verjüngung. Bei der künstlichen Verjüngung werden bestimmte Baumarten (also Forstpflanzen oder Samen) geradlinig von Menschenhand angesetzt. Derzeit rückt man von Monokulturen ab und gibt einem Mix aus unterschiedlichen Laub- und Nadelbäumen den Vorzug.

Bei der natürlichen Verjüngung gehen Waldbesitzer*innen davon aus, dass ausreichend geeignete Baumarten durch Aufschlag oder Anflug von Samen nachwachsen. Die Besitzer*innen beobachten deren Entwicklung und sorgen für gute Wachstumsbedingungen (z.B. Schutz vor Verbiss). Nur wenn nicht innerhalb von fünf Jahren ausreichend guter „Nachwuchs“ zu finden ist, greifen sie zur künstlichen Verjüngung.

Das Who is Who des Waldumbaus: „Am absteigenden Ast“

Fichten wird es in Zukunft leider sehr wahrscheinlich keine mehr geben im Kürnbergwald (Klimawandel, Monokulturen, Borkenkäfer). Wer aufmerksam wandert, entdeckt, dass neben den sterbenden Fichten immer mehr Eschen aus dem Wald verschwinden. Diese fallen einem asiatischen Pilz zum Opfer – dem Falschen Weißen Stängelbecherchen (und auch dem Hallimasch). Der Befall bewirkt, dass diese Eschen recht unvermittelt umfallen. Sachkundige Begehungen des gesamten Kürnbergwaldes erfolgen zwei- bis dreimal im Jahr, um kranke Bäume rechtzeitig zu finden und zu entfernen. Ein derart geschlägertes Gebiet ist beispielsweise an der Nordseite des Kürnbergs Richtung Donau hin zu finden. Leider sind auch Rotbuchen seit kurzem kränkelnd. Man vermutet, dass auch dafür ein Pilz oder Trockenstress verantwortlich sind.

Das Who is Who des Waldumbaus: Zukunftshoffnungen

Derzeit setzt man auf die Douglasie, einen ursprünglich in Nordamerika beheimateten, zitronig riechenden Nadelbaum. Aktuell gedeiht sie noch problemlos und liefert gute Erträge. Sie gilt teilweise als Nachfolgerin der Fichte. Als Hoffnungen für den Wald der Zukunft gelten außerdem Eichen, diese verjüngen sich im Kürnbergwald auch zufriedenstellend. Auch Lärchen geht es derzeit noch gut. Übersteigt der weitere Temperaturanstieg der Jahresmitteltemperatur allerdings einen Wert von 2-4 °C, dann werden auch diese Arten Probleme bekommen, merkt Diwold an. In diesem Fall denkt man beispielsweise an Arten wie die Zeder oder die Baumhasel. Laut Diwold gilt jedoch: „Nix is fix.“ Welche Arten tatsächlich in hundert Jahren das Waldbild am Kürnberg prägen werden, ist derzeit noch ein großes Fragezeichen. Sicher ist, dass kleinteilige Lösungen mit einem Mischarten-Ansatz zukunftstauglicher sind als großflächige Monokulturen – und dass man über die kommenden Jahre und Jahrzehnte mit vereinten Kräften einen guten Weg finden muss.

Das Who is Who des Waldumbaus: Eindringlinge

Als Neophyt, also als eine Pflanze, die bei uns nicht heimisch ist, sondern absichtlich eingeführt oder versehentlich eingeschleppt wurde, ist im Kürnbergwald die Robinie zu finden. Sie ist schwer wieder loszuwerden, wird derzeit aber nicht aktiv bekämpft.

KEY FACTS ÜBER DEN KÜRNBERGWALD

  • Von insgesamt 1.300 ha gehören 1.000 ha dem Stift Wilhering.

  • Das Fichten- und Eschensterben hat in den letzten Jahren massiv zugenommen.

  • Das Areal gilt als Erholungsgebiet mit Schutzfunktion – der Wald muss also unbedingt erhalten werden!

  • Es handelt sich um ein niederschlagsarmes Gebiet – seit Sommer 2015 kämpft man immer wieder mit zu hohen Temperaturen und zu wenig Niederschlägen.

  • 2020 wurden mehr als 35.000 Jungpflanzen gesetzt. Diese sind ebenfalls durch Trockenheit gefährdet.

Der Kürnbergwald von oben

Schon an den Größenverhältnissen erkennt man die Wichtigkeit des Kürnbergwalds als Naherholungsgebiet und Klimafaktor für Linz, Leonding und Umgebung.

Viele Bezeichnungen auf Karten sind etwas irreführend. Hirschenstadl und Jagdschloss gibt es nicht mehr. Die Burg war immer schon nur eine Wallanlage. Vom Römerturm sind noch die Grundmauern zu sehen

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